Der aus Mecklenburg stammende Flugpionier, Schriftsteller, Kapitänleutnant a.D., Filmemacher, Journalist und Abenteurer GUNTHER PLÜSCHOW (1886 – 1931) war in den ersten 3 Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts in Deutschland und in vielen Ländern sehr bekannt. Seine Filme liefen in den deutschen Lichtspieltheatern, auf den Titelseiten der größten deutschen Illustrierten sah man seine Fotos und eines seiner Bücher verkaufte sich über 700.000 Mal. Er war einer der populärsten Deutschen in der Weimarer Republik. Ab 1933 geriet er dann in Deutschland weitgehend in Vergessenheit und nach 1945 erinnerten sich nur noch einige Wenige an den „Flieger von Tsingtau“ und seine späteren Abenteuer am Ende der Welt. In Chile und Argentinien dagegen hielt man Plüschow über die Jahrzehnte in Ehren. Bereits 1962 wurde im argentinischen Teil Patagoniens ein Gedenkstein errichtet, an dem sich in den Folgejahren regelmäßig deutsch–argentinische Delegationen trafen, um an den Mann zu erinnern, der als Erster das patagonische Inlandeis, die Große Feuerlandinsel und Kap Horn überflog.
Aber auch in Großbritannien vergaß man ihn nie ganz, dort zollt man ihm Respekt u. A. wegen seiner abenteuerlichen Flucht im Jahre 1915 aus dem Gefangenenlager Donington Hall, very British.
Diese Website erinnert an das facettenreiche Leben Gunther Plüschows und ist auch interessant für Alle, die ein weitgehend unbekanntes Kapitel der Luftfahrtgeschichte kennen lernen wollen.
Und wer, wie Plüschow, der Faszination des Feuerlandes und Patagoniens erlegen ist, findet hier immer wieder Interessantes und Neues.
Kommentare und Hinweise sind gewünscht und willkommen.
Viel Spaß beim Stöbern !
Liebe Webseitenbesucher, in den vergangenen 2 Jahren ist viel passiert. Auch in Bezug auf das spannenden Thema GUNTHER PLÜSCHOW und Allem, was damit zu tun hat. Es haben sich neue kompetente Mitstreiter gefunden, die sich, sehr engagiert, dem Thema verpflichtet fühlen. Der Freundeskreis hat spannende Pläne und bereitet unterschiedliche Projekte in Europa und Südamerika vor. Mittlerweile ist auch das Design dieser weltweit ERSTEN und EINZIGEN Gunther-Plüschow-Webseite schon etwas angestaubt, etliche Informationen veraltet. Und aus diesen Gründen wird diese Webseite in den kommenden Wochen und Monaten komplett neugestaltet. Das Ergebnis wird zum 01.01.2026 hier zu sehen und lesen sein.
Gunther Plüschow war nicht nur der „Flieger von Tsingtau“, der legendäre Ausbrecher aus einem britischen Gefangenenlager während des 1. Weltkriegs – er war auch ein Marineoffizier, Seemann und Kapitän eines Forschungsschiffs, welches Ende 1927 Kurs auf Feuerland nahm. Eine Artikelserie im Magazin SEGELN, beginnend mit der aktuellen Ausgabe, stellt die historische Reise ähnlichen Abenteuern in der heutigen Zeit gegenüber. Der in Deutschland lebende Chilene Osvaldo E. Escobar Torres (siehe unten) ist seit vielen Jahren als Skipper in Plüschows Revier am Ende der Welt unterwegs und…aber lesen Sie selbst.
Der für Oktober angekündigte Vortrag über Gunther Plüschow im Otto-Lilienthal-Museum Ellbogenstraße 1 D-17389 Anklam wird auf den 18. März 2026 verschoben. Thematisch passen der Lilienthal und Plüschow gut zusammen. Laut Wikipedia gilt Lilienthal als „der erste Mensch, der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge mit einem Flugapparat (Gleitflugzeug) durchführte und dem Flugprinzip „schwerer als Luft“ damit zur ersten menschlichen Anwendung verhalf und so den Weg zu dessen späterem Erfolg bahnte.“ Und der erste Mensch, der über Feuerland und Kap Horn flog, war Gunther Plüschow. Details zum Vortrag werden in Kürze hier veröffentlicht.
Vor einigen Monaten haben der FK GUNTHER PLÜSCHOW e.V. und Osvaldo E. Escobar Torres zueinander gefunden. Der Chilene, Jahrgang 1976, trat mit 15 Jahren in die chilenische Marine ein und ist seitdem in ständigem Kontakt mit dem Meer. Sechs Jahre lang war er im Archipel Feuerland in verschiedenen Marinestationen im Dienst und arbeitete u.a. als Leuchtturmwärter und Funker auf Kap Hoorn. Sein Studium verdiente sich Osvaldo zunächst als Bootsmann, dann als Co-Skipper und schließlich als Skipper im Revier Kap Hoorn und in der Antarktis. Wir freuen uns auf die Kooperation mit Osvaldo.
Das Gunther-Plüschow-Archiv, verwaltet von Roberto Litvachkes, Buenos Aires und Gerhard H. Ehlers, Berlin, ist gut gefüllt und enthält eine Fülle von Dokumenten und Fotos. Dennoch sind beide nach wie vor auf der Suche nach interessanten Neuzugängen. Dies ist sehr zeitaufwendig und selten von Erfolg gekrönt. ABER: immer wieder gibt es Überraschungen. Auch nach etwa 100 Jahren finden wir Etwas und manchmal sogar kleine Sensationen. Das Motiv dieser Karte (Letzter Besuch der Kaiserin bei der Marine 1918) ist bekannt, aber im papierenen Original hatten wir sie noch nicht.
Das war eine Überraschung ! Als der Autor nach einer 6-wöchigen Reise auf einem Expeditionsschiff im Dezember 2022 aus der Antarktis nach Ushuaia kam, lag in den Schaufenstern der großen Souvenir- und Buchläden in der San Martin (Hauptstraße in Ushuaia) die spanische Übersetzung des IKARUS. Das Projekt „Übersetzung ins Spanische“ war zwar bereits unmittelbar dem Erscheinen der deutschen Ausgabe gestartet, die Veröffentlichung aber erst für 2023 geplant. Manchmal geht’s eben auch schneller…
Anfang 2021 wurden die ersten druckfrischen Exemplare der ersten deutschsprachigen Plüschow-Biografie seit fast 90 Jahren ausgeliefert. “ IKARUS – Gunther Plüschow +++ Ein Leben auf drei Kontinenten“+++“ ist reich bebildert, hat 224 Seiten und wiegt 600 Gramm. Der Preis beträgt 24,95€, zzgl. Versandkosten in Höhe von 3,85€. Aus der Fülle des Archivmaterials hat Peter Mühlfriedel (skop Layout und Design) aus Jena ein durch und durch gelungenes Buch gestaltet, und das lesenswerte Vorwort hat Arved Fuchs verfaßt. Abbildungen, Texte und Bildunterschriften zeichnen ein lebendiges Bild der bemerkenswerten Persönlichkeit des GUNTHER PLÜSCHOW. Die gezeigten historischen Fotos und Dokumentes ermöglichen es dem Leser, Plüschow in den historischen Kontext einzuordnen und beschreiben die Wirkung des Flugpioniers über seine Zeit hinaus. Sie können das Buch aber auch direkt unter e-mail: order@ikarus-books.de bestellen. Das Einpflegen der entsprechenden Daten bei AMAZON und in das Verzeichnis Lieferbarer Bücher ist doch etwas aufwendiger, als angenommen. Noch kann jede Bestellung beliefert werden! Nachdem Corona es erlaubt, sind Vorträge und Lesungen von der Ost- und Nordsee bis zu dem Alpen geplant. Gönnen Sie sich dieses schöne und informative Buch, machen Sie sich eine Freunde in dieser ungewöhnlichen Zeit. Interessierte Regisseure und/oder Drehbuchautoren aus Hollywood können sich auch unter order@ikarus-books.de melden. Alle Anfragen werden innerhalb von 24 Stunden beantwortet. See you!
Am 29. Februar 2020 wurde nach 3-monatiger Bauzeit in Ushuaia, Argentinien, ein einzigartiges Denkmal für Gunther Plüschow feierlich eingeweiht. Am 03. Dezember 1928 war der Flugpionier mit seinem SILBERKONDOR, einem Heinkel-Doppeldecker vom Typ HD 24 W, als erstes Flugzeug ebendort gelandet. „Mit seinem Flug hat Plüschow die Neue Zeit an das Ende der Welt gebracht…“ heißt es in der Stadtchronik der damals südlichsten Stadt der Welt. Die Idee zu einem Denkmal für den mutigen Flieger hatte der Deutsche Honorarkonsul Rafael Fank schon 2018. „Gunther Plüschow ist auch ein Symbol für die Verbundenheit zwischen Deutschland und Argentinien. Und so sollte das Denkmal auch ein Ausdruck der gemeinsamen Geschichte unserer beiden Länder sein“ erklärte der Honorarkonsul. Verschiedene Entwürfe und Materialien wurden mit der Stadtverwaltung Ushuaia und dem MuseumsdirektorCarlos Vairo besprochen. Holz und Metall wurden angesichts der Witterungsverhältnisse verworfen, schließlich entschloß man sich für Travertinmarmor. Der Maler und Bildhauer Juan Bejarano wurde ausgewählt, dieses ambitionierte Projekt zu realisieren. Das Ergebnis ist ebenso imposant wie ausdrucksstark: auf einem 2,30 Meter hohen Sockel erhebt sich der mecklenburgische Feuerlandflieger in einer Höhe von 1,90 Meter. Er blickt nach Süden, in Richtung des legendären Kap Horn, welches er nur wenige Wochen nach seiner Landung in Ushuaia als erster Mensch überflog.
Mit einer Gesamthöhe von 4,20 Meter ist das Denkmal ein neues Wahrzeichen von Ushuaia.
Die Ausstellung über G. Plüschow, die 2007 im Deutschen Museum München, Flugwerft Schleißheim, gezeigt wurde, war eine ganz besondere; weil zur Eröffnung der Sohn des Flugpioniers, Guntolf Plüschow (1918 – 2017), eigens aus Kanada angereist war. Die Gäste der Vernissage erlebten den damals 90-jährigen als einen erstaunlich jung gebliebenen Senioren und charmanten Gesprächspartner. Mit Berliner Mutterwitz und dementsprechender Sprachfärbung (…“juht jemacht… jenauh!!!…so war dit…“) beantwortete er geduldig die zahlreichen Fragen. Daß die Verantwortlichen dann auch 2019 bereit waren, die Ausstellung aus Wismar am gleichen Ort auszustellen, zeigt, daß sie sich dem Thema des in München geborenen Plüschows und dem Kapitel der Luftfahrtgeschichte, welches er verkörpert, nach wie vor verpflichtet fühlen. Vielen Dank! Eine im Rahmen der feierlichen Eröffnung verlesene Grußbotschaft der beiden in Kanada lebenden Enkel Gunther Plüschows wurde mit viel Beifall zur Kenntnis genommen. Unter den etwa 250 geladenen Gästen war auch diesmal wieder ein echter Prominenter: der deutsche Astronaut Dr. Ulrich Walter. 1993 war Dr. Walter mit der Raumfähre Columbia auf der 2. Deutschen Spacelab-Mission unterwegs in den unendlichen Weiten über uns. Die Gespräche zwischen ihm und einem ehemaligen Leiter der Neumayer-Station III waren eines der Highlights auf dem After-Show-Zusammensein. Bis Mitte September 2019 sahen etwa 18.000 Besucher die neue Plüschow-Ausstellung in München.
Die erste umfassende Gunther-Plüschow-Ausstellung wurde 2006 von Ingrid W. Gaa und Gerhard H. Ehlers konzipiert. Mit großer Leidenschaft, Klemmrahmen von IKEA, viel Improvisationstalent sowie tatkräftiger Unterstützung von Burkhard Preiß und Eberhard Baeumerth (1951-2014) reiste diese Ausstellung von Büsum nach Schwerin, Rostock, München, Bad Doberan, Lunzenau und Köln. Durch Vermittlung des Goethe-Instituts konnte die bebilderte Geschichte Plüschows dann auch in Santiago de Chile, Valparaíso, Puerto Bories, Buenos Aires und Ushuaia gezeigt werden. Insgesamt ein bemerkenswerter Erfolg für das o.g. Team engagierter Ausstellungslaien. Andrej Quade, Direktor des phanTechnikums, Technisches Landesmuseum Mecklenburg – Vorpommern, schlug Mitte 2017 vor, die Geschichte des Flugpioniers mit mecklenburgischen Wurzeln professionell und in Museumsqualität neu zu erzählen bzw. darzustellen. So wurden die Materialien des Plüschow-Archivs (Berlin/Buenos Aires) in die bewährten Hände des berliner Grafikers Sebastian Köpcke gegeben und Gerhard H. Ehlers schrieb die Texte dazu. Am 24. Oktober 2017 war es dann soweit: eine grafisch brillant gestaltete Ausstellung mit vielen Objekten (Schiffs – und Flugzeugmodell, persönlichen Gegenständen des Flugpioniers und mehr) wurde in einem festlichen Rahmen eröffnet. Auf bisher einmalige Art und Weise zeigte das Museum in Wismar die packende Geschichte dieser faszinierenden Persönlichkeit. Bis Ende April 2018 kamen 13.500 Besucher in die Ausstellung. Soviel Plüschow war noch nie !